Jedes Semester läutet das Kennenlernwochenende das Hauptprojekt des Kalliope Universitätstheaters ein. Hier werden die Stückvorstellung, das erste Lesen des Skripts, das Kennenlernen der Leute und die Rollenbesetzung in einem einzelnen aufregenden Wochenende komprimiert. Organisiert und angeleitet wird es vom Regieteam des jeweiligen Semesters, dementsprechend stehen diesmal Felix Krebs (Regie) und Juliane Berger (Regieassistenz) hinter dem Kennenlernwochenende.
Am Samstag, dem 28. Oktober, geht es los. Langsam aber sicher trudeln die Leute ein – alte „Kalliopler“ freuen sich darüber einander wiederzusehen, neue Interessierte werden freudig begrüßt. Langsam aber sicher kehrt Ruhe ein und das Wochenende kann beginnen.
Nach einer kurzen Kennenlernrunde wird zunächst der Verein vorgestellt, denn die Mitgliedschaft bei Kalliope ist für alle Projektteilnehmer Pflicht, da muss natürlich auch die Identifikation mit dem Verein stimmen.
Der Vorstand (Teresa Carrizo, Julian Bohm und Lena Jürgens) stellt sich vor und danach geht es an ein paar Lockerungs- und Theaterübungen. Es wird viel gelacht während zur Lockerung Schnick-Schnack-Schnuck gespielt wird und sich ganz der Evolution getreu Amöben in Frösche in Affen in Bären und schließlich in weise Samurais verwandeln.
Bevor es ans Eingemachte geht, wird erstmal Mittagspause gemacht. alle warten gespannt auf die Veröffentlichung des Stücknamens; der wurde nämlich zuvor noch strengstens geheim gehalten.
Doch die Anwesenden müssen sich noch etwas in Geduld üben; etwas, das für einige schwerer zu sein scheint als für andere.
Auf ungeduldige Nachfrage wird dann das auf die Folter spannen beendet: das Stück, welches in diesem Semester vom Kalliope Universitätstheater inszeniert wird trägt den Namen “Endspiel” und ist von dem bekannten Autor Samuel Beckett, der schon Stücke wie “Warten auf Godot” und “Glückliche Tage” schrieb. Nach einer kleinen Improvisationstheatereinheit wird dann auch das Stück in verteilten Rollen gelesen. So gewinnen alle einen Eindruck von den Rollen und der Handlung. Bis Sonntag haben die Anwesenden Zeit sich zu entscheiden, wie sie an dem Projekt mitwirken möchten. Besonders für die Schauspieler ist das wichtig, da am Sonntag auch die Vorsprechen für die vier Rollen im Stück stattfinden.
Aber auch Nicht-Schauspieler werden dringend benötigt: Leute, die begeistert hinter der Bühne arbeiten möchten. Nur durch sie steht am Ende ein Bühnenbild auf der Bühne, nur wegen ihnen haben die Schauspieler ein Kostüm und nur so ist eine ausdrucksstarke Maske möglich. Natürlich werden auch Leute für die Medienabteilung gesucht, irgendwie müssen die Zuschauer schließlich von den Aufführungen erfahren. Nach kurzer Zeit steht die Besetzung der Kreativteams auch schon fest, es haben sich einige engagierte und kreative Leute zusammengefunden.
Dann ist der Samstag auch schon vorbei und der Tag klingt mit guter Laune in dem Kalliope – Stammlokal “Roxie” aus.
Der nächste Tag beginnt und man kann die Aufregung der Leute in der Luft spüren. Heute haben sich nur die Schauspieler im Seminarraum eingefunden, denn nur die Rollen müssen noch vergeben werden.
Nach kurzer Aufwärmzeit, die ein Aufwärmen vor den tatsächlichen Proben simulieren soll, geht es auch schon los. Die potentiellen Schauspieler dürfen sich aus den vier Charakteren zwei Prioritäten aussuchen nach deren Reihenfolge dann gecastet wird.
Jeweils zu zweit verteilen sich die Leute in dem Gebäude, um für sich ungestört (zu zweit) die verschiedenen Szenen zu üben, die ihnen vorher zugeteilt wurden. Die Dialoge werden geprobt, vereinzelt wird sogar schon Text auswendig gelernt, um beim Vorsprechen ohne Text in der Hand spielen zu können.
Das Vorsprechen beginnt und es wird spannend. Es gibt einige Favoriten, von anderen Vorsprechenden muss sich leider getrennt werden, da nun mal nur vier Rollen vergeben werden können. Letztendlich geht es noch ins Stechen. Jeweils zwei Leute sind für jede Rolle übriggeblieben. Dann, nach etwa 6 Stunden Aufregung (um 11 ging das Aufwärmen für den Tag schon los), steht es fest. Wir haben unsere Besetzung für “Endspiel” gefunden und diese dürfen wir nun hier vorstellen.
Auf der Bühne stehen bald: Michael Eberle als HAMM, Julian Bohm als CLOV, Sophia Koutrakos als NAGG und Henrietta “Henny” Fleischmann als NELL.
Mit leichtem Herzen und müdem Kopf wird sich verabschiedet und das Wochenende ist vorbei.
Am darauffolgenden Wochenende beginnt dann auch schon die spannende Probenzeit.
Juliane Berger